Die Schneeräum-Mannschaft rückt zum Einwintern an?

Anreise über Brig: Bei der MGB gibt's ein paar Minuten Verspätung, ich spaziere bis zum Ende des Perrons in Richtung Visp. Man sieht schön, wie die Oberleitungsmasten noch auf die alte Streckenführung über Naters ausgerichtet sind. Der gemeinsame Bahnhof von FO und BVZ hatte Y-Form. Die Geleise in Richtung Fiesch bogen hier nach rechts ab, um unter den SBB- und BLS-Geleisen hindurch in einer 180 Grad Kurve mit Rhonebrücke den Bahnhof von Naters anzusteuern.

In Realp hat zwar diesmal die MGB korrekt gehalten. Dafür hat die Küchenhilfe vergessen, dem Koch meine Anreise durchzugeben. Aber Fiore weiss immer einen Ausweg. Auf dem Grillplatz hinter dem Haus hat die Baugruppe der Sektion Niederlande grilliert. Die DFBler richten alle Jahre Holzabfälle, wenn die Gruppe aus Holland anrückt und all-abendlich ein Lagerfeuer anzündet (allabendlich? wir werden sehen ... ). Eine Packung Cervelat fand sich noch und auch ein paar Biskuits, für mich als Vorspeise, für die anderen als Nachtisch.

Das trockene Holz brennt hervorragend.

Mit der Glut wird der Grill später nochmal neu angeheizt. Der Nach-Nachtisch besteht aus zwei Pizzen. Der Abend ist recht lau. Wir rätseln, ob der für morgen angekündigte Niederschlag wohl auch auf der Furka als Regen ankommt. Den Schneeräumern wär's zu gönnen.

Freitagmorgen, vor der Remise wird eine alte Schneefräse abgebrochen. Ist das wirklich Schneeregen?

Schnell wieder ins Trockene. In der Wagenwerkstatt wird ein Mitteleinstiegswagen der FO/MGB aufgearbeitet.

Rot, weiss, crème, zuweilen auch grau und grün von der Grundierung, gäbe einen lustigen Wagen im modern-art-look.

An der Lok 1 sind heute die Stopfbüchsen der Adhäsionsmaschine dran.

Mehrere ineinander geschachtelte Metallhülsen bilden eine sogenannte Labyrinth-Dichtung.

An der vorderen Antriebsachse hat die neue Spurkranz-Schmierung ihren Platz erhalten.

In einem Stahlgehäuse sitzt ein Graphitstab, der gegen den Spurkranz drückt.

Die Winde auf der Lok 9 ist auch noch renovierungsbedürftig. Wie zum Teufel lässt sich das Ding zerlegen?

Der Schlitten liess sich mit Hilfe von Rostentferner auseinanderbauen.

Bei der Winde mussten Brecheisen und Kupferhammer ran. Die schadhafte Farbe ist abgekratzt, bis morgen ist hoffentlich alles wieder trocken und bereit zum Einbauen. Jetzt muss ich aber erst geeignete Farbe auftreiben. "Such mal im Regal hinten rechts vor der Schlosserei, beim Oelkeller". Suchen ist eine der Hauptbeschäftigungen hier, obwohl eigentlich sehr grosse Ordnung herrscht. Aber zum Unterhalt einer derart grossen "Maschinerie" braucht es halt auch enorm viel Material wirklich jeglicher Art.

Reto auf dem Führerstand der 9 mit einem Vorrat von Roststäben, die am Vormittag unter lautestem Getöse von Schlacke-Resten befreit worden sind.

Und Olli in der Feuerbüchse beim Einbauen.

Tatsächlich, es war Schneeregen, der mittlerweile in Schneefall übergegangen ist und bis nach Einbruch der Dunkelheit anhält. Hat es diesen Winter schon mal so viel am Stück geschneit? Gestern war Auffahrt und Ostern war nicht einmal sehr früh dieses Jahr!

Lok 1 muss raus in den Schnee, die Stopfbüchsen und das Gestänge kann man nicht gut über der Grube montieren. Dazu ist das Gleis 84 mit ebenem Boden besser geeignet. Auch wenn beim Arbeiten auf dem Kessel heruntergefallene Schrauben, Splinte, Beilagscheiben usw. jetzt nur noch mühsam ausgemacht und hervorgekehrt werden können.

Der Schnee wird derweil immer höher.

Demnächst wird jemand auf die Dächer müssen, damit der schwere, nasse Schnee nichts beschädigt.

Abends kommt nochmals die HGm 51 zum Einsatz.

Rückwärts geht es in Richtung Realp-MGB. Allerdings werden die Zuschauer auf eine lange Geduldsprobe gestellt. Die MGB-Weiche lässt sich nicht in die Endlage bringen. (DFB Spott, unsere hat keine Probleme, die von der MGB mit Weichenheizung und allem Komfort tut wieder nicht). Vermutlich blockiert ein im Schnee und Eis verfrachteter Stein die Weichenzunge.

Derweil sieht das DFB-Streckengleis an der Remise entlang wieder aus wie im Februar.

Die Holzabfälle von gestern ...

... und die Stühle am Grillpatz.

... und der Pizzaofen.

Endlich kommt die HGm 51 wieder zurück, am Haken ...

Ein gebrauchtes Dienstfahrzeug der RhB, eine Schneeschleuder, die bei der DFB ein zweites Leben bekommt. Weil sie im Vergleich zu den dampfbetriebenen Ungetümern davor recht klein daherkommt, hat sie bei der RhB den Spitznamen "Schleuderina" bekommen. Bis Disentis wurde sie mit einem regulären Güterzug überführt, dann ging es mit einer MGB-Lok bis Realp. Die kostenlose Überfahrt zusammen mit dem Schrottwert des Fahrzeuges und obendrein ein randvoller Dieseltank sind vermutlich mehr wert als der Kaufpreis. Eine sehr günstige Occasion.

Experten diskutieren Details.

Nun die Verbindungsweiche wieder in die Grundstellung in Richtung Realp-DFB. Dass uns auch ja nicht dasselbe Missgeschick passiert wie mit der MGB-Weiche.

Weichenhebel und -laterne mussten auch erst ausgegraben werden.

Das gute Stück von vorne.

Stefan Stauber lässt den Motor der Fräse an. Sie darf in der Einfahrt zum Bahnhof am Neuschnee zeigen, was sie kann.

Die Kameras werden in Stellung gebracht.

Andi sorgt mit der HGm 51 für den nötigen Schub.

Und ab geht's in den Schnee. Während Olli noch einen besseren Foto-Standort sucht.

Schneefräse im Neuschnee, das gibt ein Schneegestöber.

Am anderen Morgen. Im Vordergrund die ausgetretenen Spuren der Schneefräsen-Zuschauer von gestern.

Hängen die jetzt schon Schnee zum Trocknen auf?

Die Drehscheibe wie im Februar.

Zum Teil bis zu einem halben Meter hat es gestern früh bis heute Nacht geschneit.

Ohne Unterlage kommt der schwere Schnee sofort ins Rutschen. Man kann zusehen, wie er überall abreisst und hintuntergleitet.

Abgerissen auf breiter Front unter der Passstrasse

Auch in höheren Lagen bleibt er nicht lange auf der Stelle liegen. Die steileren Partien sind schon wieder aper.

Vorgestern flogen hier noch Golfbälle ... Lange wird es aber nicht dauern, bis der Schnee wieder weg ist. Am Mittag kann man schon wieder im T-Shirt vor der Remise den Kaffee schlürfen.

Trotz des schönen Wetters gehen die Arbeiten weiter. In drei Wochen kommt der Kessel-Inspektor und alle vier Maschinen müssen betriebsbereit sein. Die Stopfbüchsen sind montiert und die Kurbelstangen haben ihren Platz gefunden. Die Steuerung ist beim nächsten mal dran. Auch in der Vakuum-Hauptleitung ist noch ein Leck, welches noch vor dem Fahrbetrieb gefunden werden muss. Aber heute reicht die Zeit nur noch für ein wohlverdientes Feierabend-Bier, bis es wieder auf die diversen Heimwege geht.