In der Andermatter Mulde ist der Schnee mittlerweile bis hoch hinauf geschmolzen. In den letzten Tagen gab es zwar noch "wüstes Wetter", aber kaum mehr Schneefall. Die Schneeräum-Mannschafft ist im Anreisen, diesen Frühling sieht es auf der Urner Seite nach einer leichteren Aufgabe aus. Zwischen Gletsch und Muttbach liegt aber noch genügend Schnee auf der Strecke, um die Mannschaft nicht arbeitslos zu machen. Derweil gehen die Arbeiten an den Dampflokomotiven weiter.

Schnellzug nach Andermatt

Ich hatte einen etwas früheren Zug genommen, der nicht so voll ist. Anders als sonst war ab Brig dann auch eine Begleitung im Zug. Allerdings hat sie meinen Haltewunsch in Realp verschlafen und so durfte ich eine Ehrenrunde bis Andermatt drehen, dort auf Kosten des Betriebs ein Bier trinken und den Gegenzug abwarten. Das Gelächter im Depot der DFB über den "Schnellzug nach Andermatt" war natürlich gross. Sollte das Anbringen von Haltewunsch-Knöpfen in den MGB Wagen tatsächlich so teuer sein, dass man sich das nicht leisten kann? Das nächste Mal werde ich in so einem Fall wohl mit dem roten Griff eine Bremsprobe auf Wirkung veranlassen. Ist die nicht vor der Einfahrt in ein Gefälle sowieso vorgeschrieben? Nunja, morn goht's besser ...

Ständig werden nun diverse Triebfahrzeuge auf den Geleisen verschoben, je nach Platz- und Einsatzbedarf.

Die Weiche im Vordergrund geht auf das Verbindungsgleis zum Bahnhof der MGB und dient der Überfuhr von Fahrzeugen.

Heute ist die HGm 51 besonders gefragt, die hier darauf wartet ...

... von der Mannschaft der Schneeräumung bestiegen zu werden. Auf geht's in Richtung Arbeit, der Schmierwagen wird auch noch mitgenommen.

Auch in der Dampfwerkstatt gehen die Arbeiten weiter. Die F.O.4 hat mit Hilfe des Hallenkranes wieder ihren Dampfdom bekommen. Jetzt geht es wieder zurück in die Remise. Wädi überwacht die Rangierarbeit vom Führerstand aus ...

... während Andi den Traktor bedient. Und Tim legt sich an der Drehscheibe ins Zeug.

Mit Sichtverbindung wird nun in die Remise zurückgestossen. Wegen den engen Platzverhältnissen ist am Ziel Zentimeterarbeit angesagt.

Schön ist das Wetter zwar heute nicht. Dennoch läd die Mittagspause zu einem kleinen Spaziergang an der Furkareuss hinauf ein. Der Schnee ist auf den Hängen schon bis über 1800 Meter hinauf gänzlich weg. Die Räum-Mannschaft wird dennoch zu tun haben, denn die Lawinenkegel in der Reusschlucht schmelzen auch in tieferen Lagen nicht so schnell.

Am Lagerplatz Geren stapeln sich die bei Sedrun abgebauten Zahnradgleisjoche, die dem Zwischenanstich zum Gotthard-Basistunnel gedient hatten. Nun sind sie willkommener Ersatz für den hundertjährigen Oberbau.