Erste Probefahrt der RhB Dampfschneeschleuder

Seit 18 Jahren ist die Mannschaft um Martin Horath mit der Revision der R12 beschäftigt. Bis 1968 war sie bei der Rhätischen Bahn im Einsatz. Dann kam sie zur Museumsbahn Blonay-Chamby und wurde schliesslich mit einer ähnlichen Schleuder der DFB ausgetauscht. Letztere war nicht zahnstangentauglich. Eigentlich hätte es schon im Sommer so weit sein sollen. Das in den Tender neu eingebaute Bremszahnrad sollte in der Zahnstange unterhalb der Wilerenbrücke getestet werden. Aber wie so oft gab es Verzögerungen. Nun ist es endlich so weit.

"Dummweweise" hat es gerade dieser Tage ...

... einen guten Meter geschneit. Da muss man erst einmal räumen, um überhaupt bis zur Zahnstange zu gelangen. Also darf auch gleich die Schleuder zeigen was sie kann.

Das gute Stück wird auf der Kohlengrube angeheizt.

Nachdem der Tender vor die Lok gestellt worden ist, werden nun Schleuder und Tender "verheiratet".

Das Gespann ist fertig zur Abfahrt.

Lok 4 war noch betriebsbereit gehalten worden, damit am grossen Tag auch die nötige Traktionsleistung zur Verfügung steht. Unsere Dieselloks sind zu schwach für die knapp 60 Tonnen schwere Maschine und die HGm4/4 der MGB steht im Winter nicht zur Verfügung.

Erster Einsatz, im weiten Bogen fliegt der Schnee ans andere Ufer der Reuss.

Drei Pfiffe, die Lok hält, gerade noch rechtzeitig um die Fotografen nicht mit Schnee zu verschütten.

Zweite Runde nach dem Mittagessen. Zusammen mit Stefan Landenberger bediene ich den Kessel der Schleuder.

Blick zurück zur Lok.

Die Fahrt ist ein völliger Blindflug, innen weiss vom Dampf, aussen Schneegestöber. Und immer wieder Anhalten und von neuem. In der Adhäsion schleudert die Lok, in der Zahnstange bleibt sie ab 1.5m Schnee auch mit voll ausgelegter Steuerung und ganz offenem Regulator einfach stecken. Mit Schwung geht es dann nach mehreren Anläufen.

Als sich der Schnee auf der linken Seite vor der Kabinentür auftürmt, wissen wir, jetzt sind wir nach der Wilerenbrücke im Gegenhang angekommen.

Rückfahrt zum Depot, nun wieder mit Sicht.

Zurück im Depot. Die Arbeit hat ihre Spuren an den Maschinen hinterlassen.

Am nächsten Morgen Rangierfahrt zur Wagenhalle.

Wasserschloss und Wasserkran sind seit längerem eingewintert. Wasserfassen am Haus.

Die Schleuder bezieht ihr Winterquartier.

Auch unsre von der RhB geerbte Schleuderina muss noch verschoben werden.